Hans Dürst, im März 2017

Vierter Teil des Baubericht Slingsby Kirby Petrel T-13

Sorry für die Verzögerung. Ich hatte da noch ein paar ernsthaftere Diskussionen mit Axel’s Scale-Pilots: In mein Cockpit sollte eigentlich wieder ein Axel rein. Nur habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Im Dezember habe ich Axel angefragt, ob ich die Puppe auch ohne Kopf haben könnte, da ich meinen Kopf, den ich von Lucien Desalmand www.laserwings.ch in perfekter Ausführung erstellen liess, einsetzen will. Das würde mir viel Arbeit ersparen. Im Februar musste ich dann ein zweites Mal nachfassen, mit dem Resultat: Axel weigert sich das zu machen. Nochmals nachgefasst bitte ich um den Preis und die Lieferfrist einer Puppe mit Kopf: Sie haben die Bestellung gelöscht. Lieber Axel, so macht man sich keine Freunde. Hochmut kommt vor dem Fall. Ich habe mich bereits anders orientiert, wo man hilfsbereiter ist. Dabei habe ich bereits drei Puppen von Euch.

Die Beplankung wurde fertig gestellt. Der Rumpf von der Helling gelöst und der Rest verschlossen.

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Dann ging es an den Cockpitausbau. Hier ist es wichtig, genau zu arbeiten, da der erste Blick der lieben Kollegen erst mal dahingeht. Für den Sitz habe ich eine Pressform erstellt und diese Form vom Original-Plan abgenommen. Der Sitz besteht aus zwei Lagen 1.2 mm Sperrholz und dazwischen eine Lage 80er CFK Gewebe. Das wird sich nie mehr verziehen. Der Sitz wird dann mit Magneten im Rumpf befestigt.

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So kommt man immer wieder an den Rumpf ran. Jetzt geht es an die Kabinenhaube. Zuerst der Rahmen mit der Instrumentenabdeckung. Ja, die Abdeckung ist auch im Original in Holzfarbe; also nichts da mit vergessen Farbe aufzutragen. Dann folgt der von allen Modellbauern gefürchtete Teil: Anpassen der Kabinenhaube. Bitte lasst Euch genügend Zeit. Immer wieder wenig Material wegnehmen und kontrollieren.

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Zum Aufkleben wird die Haube aussen mit Klebband abgeklebt, damit es auch sicher keine Abdrücke der Leimfinger gibt. Die Haube ziehe ich mit Langzeitharz auf und lasse über Nacht trocknen. Am besten hat sich bewährt, das Harz mit Tixotropiermittel (z. Bsp. Aerosil) zu verdicken, damit nichts irgendwohin läuft wo es nicht soll. Mit einer Lage Folie dazwischen löst sich die Haube dann auch ohne Probleme. Anschliessend habe ich noch den Hecksporn auf Scale geändert. So wird dann auch das Seitenleitwerk geschützt.

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Bei den Flügeln wurden nun die Querruder ausgeschnitten und verkastet. Hier bitte aufpassen, dass Ihr keinen ungewollten Verzug einbaut. Falls es trotzdem einmal passiert, ist das nur noch mit viel Hitze gerade zu biegen. Ob es dann wirklich gerade wird, ist eine andere Frage.

Den Rumpf habe ich mit 40er Glasgewebe in Leinenbindung beschichtet. Leider gibt es das sehr alte 65er Köper Gewebe nicht mehr. Es ist aber besser gegangen wie vermutet. Köper lässt sich einfach besser den Rundungen anpassen. Das leichteste Köpergewebe hat 80 Gramm und ist zudem leider nur mit einer sehr schlechten Oberflächenqualität erhältlich. Der Aufwand zum Schlichten der Oberfläche wäre enorm.

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Am besten nehmt Ihr zur Beschichtung wieder eingedicktes Harz. Die fertig aufgebrachte noch nasse Beschichtung immer wieder mit der Rolle trocken rollen. So gibt es eine stumpfe Oberfläche ohne Harz-See. Da der Rumpf ja mit Farbe gerollt wird, müssen die Mikrolöcher zugemacht werden. Hier verwende ich Parkettlack (Klarlack), welcher mit Talkum eingedickt wird. Anschliessend wird leicht überschliffen und das Ganze nochmals mit normalem Parkettlack zwei Mal versiegelt. Das muss wirklich glänzen. Aber bitte nur, wenn anschliessend Farbe draufkommt.

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Für die Bespannung habe ich ein neues Material verwendet. Friebe Flugzeugbedarf, Deutschland, vertreibt diese unter dem Namen Ceconite Superflite 104. Im Vergleich zu Koveral ist das Gewebe mit 60 Gramm zwar schwerer aber auch dichter gewoben. Der Vorteil liegt vor allem bei den Antiken. Es spannt schon viel früher ca. ab 90-100 Grad und nimmt weniger Spannlack oder Parkettlack auf. Die Gefahr des Verzuges wird um einiges kleiner. Auch läuft der Lack weniger durch.

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Insgesamt wird diese Bespannung nicht schwerer wie Koveral. Zudem wird die Torsionsfestigkeit besser, da es ja dichter gewoben ist. Ein kleiner Nachteil ist, dass es sich ein wenig schwerer um Rundungen legen lässt. Aber mit ein wenig Übung geht das auch.

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So, nun noch die Farbe gemäss Original drauf und fertig ist’s………….